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Kühe stoßen das klimabeeinflussende Gas Methan aus. Das heißt nicht, dass sie dadurch notwendigerweise das Klima belasten. Ernährung, Haltung und das Ermöglichen natürlicher Kreisläufe macht sie zu Pflegerinnen von Landschaft und Klima, so die Sicht der biodynamischen Landwirtschaft.
Seit 100 Jahren, 1924, gibt es die biodynamische Landwirtschaft – sie wurde zur Pionierin der Ökobewegung. Der Einsatz für gesunde Böden und Lebensmittel wirkt heute auch im Sozialen impulsierend. Umgesetzt wird sie von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bis zu biodynamischen Großbetrieben.
Die Klimafrage beschäftigt Regierungen. Dass sie die Sache aller ist, vermittelt die Schrift ‹Atmen mit der Klimakrise› von Lin Bautze, Ueli Hurter und Johannes Kronenberg. Sie rufen anlässlich der UN-Klimakonferenz COP27 dazu auf, die Erde als lebendigen Organismus – mit dem Menschen als Partner – zu begreifen.
Der Landwirt Manfred Klett versteht Landwirtschaft als eine künstlerische Beziehungswissenschaft. Die Lebenszusammenhänge im Landbau sind der Schlüssel, um die in ihnen wirkenden Lebewesen zu fördern. Auf diesem Weg wird Landwirtschaft zu einem kulturbildenden Impuls.
Eine Landwirtschaft ohne Pestizide ist möglich. Das zeigt die Praxis der biodynamischen Landwirtschaft. Nach ihrem Start vor rund 100 Jahren hat sie inzwischen auch anspruchsvolle Kulturen wie Obst, Baumwolle, Wein, Kaffee und Bananen erschlossen.
Die biodynamische Landwirtschaft hat den Ruf der Klimajugend vernommen, und die Jugend ist zuversichtlich, dass ihre Anliegen zum Klima von der biodynamischen Landwirtschaft gehört werden. Bei der digitalen Tagung ‹Atmen mit der Klimakrise› bringen sie ihre Kraft und ihre Erfahrungen auf dem Feld zusammen.
Um die Versorgung der Menschen sicherzustellen, braucht es Konzepte für den Umgang mit dem Klimawandel, die Förderung biologischer Vielfalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Die biodynamische Landwirtschaft arbeitet multiperspektivisch unter Einbeziehung des Lebendigen und des mitgestaltenden Menschen an einer nachhaltigen Resilienz.
Die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum hat sich zum Ziel gesetzt, dass jeder Mensch an der biodynamischen Agri- und Ernährungskultur teilhaben und sie mitgestalten kann. Das setzt Zugang zu hochwertigem Saatgut, eine fundierte Ausbildung und ein ökologische Landwirtschaft ermöglichendes Umfeld voraus.
Die Bio-Stiftung Schweiz fördert umweltgerechten Landbau und ökologisches Konsumverhalten. Im Buch ‹Das Gift und wir› zeigt sie die Folgen des Einsatzes synthetischer Pestizide auf. Sie ist Partnerin der World Goetheanum Association, eines freien Verbunds wertorientierter Unternehmerinnen und Unternehmer.
Mit der Covid-19-Pandemie ist das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen persönlicher Gesundheit und ökologisch erzeugten Lebensmitteln gestiegen. Für Oecotrophologin Jasmin Peschke vom Fachbereich Ernährung am Goetheanum kann so der Blick auf Würde und Respekt der Lebewesen geweitet werden.
Landwirte stehen unter Druck: Der Klimawandel mit unsicheren Ernten, die Bürokratie mit aufwendiger Verwaltung und eine prekäre finanzielle Lage führen zur Sinn- und Überlebensfrage. Der biodynamische Landbau bietet methodisch einen Weg, mit Sinn und Freude in der Arbeit mit der Natur zu leben.
Verlust an Boden und Biodiversität, Verschmutzung von Wasserquellen und Herausforderungen durch das Klima stellen die bisherige landwirtschaftliche Praxis infrage. Das Forschungsprojekt ‹Living Farms› zeigt biodynamische Höfe, die nach Alternativen suchen. Den Anfang macht der Goetheanum-Gartenpark.
Biodynamische Landwirtschaft führt zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und zielt auf die Weiterentwicklung der Landwirtschaft. Die Broschüre ‹Evolving Agriculture and Food› dokumentiert die Beiträge der ersten Tagung zur biodynamischen Forschung am Goetheanum.
Seit April weiden neben Schafen auch wieder Kühe auf dem Gelände des Goetheanum-Parks. Manche kennen sie inzwischen mit ihren Namen.
Ein sechsköpfiges Team unter Leitung von Sektionsleiter Ueli Hurter erstellte die Fallstudie ‹Die biodynamischen Präparate im Kontext – individuelle Herangehensweisen an die Arbeit mit Präparaten›. Die Studie vermittelt ein differenziertes Bild verschiedener, teils konträrer Auffassungen, die in ihrem jeweiligen Kontext ihre Bedeutung haben.
Wie sichern wir eine gesunde Ernährung für alle Menschen? Die Beiträge zur Tagung ‹Unsere Erde – ein globaler Garten?› der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum gaben Anregungen. Nun liegt die Dokumentation vor.
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