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Landwirtschaft ernährt den Menschen. Sie pflegt die Erde. Und wirkt kulturstiftend. Diese Auffassung entwickeln Rudi Bind und Ueli Hurter in ihrem Buch ‹Biodynamisch!› über die ‹Geburtsstunde der biodynamischen Landwirtschaft am Ausgangspunkt der Ökobewegung›.
Seit 100 Jahren, 1924, gibt es die biodynamische Landwirtschaft – sie wurde zur Pionierin der Ökobewegung. Der Einsatz für gesunde Böden und Lebensmittel wirkt heute auch im Sozialen impulsierend. Umgesetzt wird sie von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bis zu biodynamischen Großbetrieben.
Die biodynamische Landwirtschaft erzeugt Lebensmittel mit hoher Ernährungsqualität. Studien zeigen, dass diese über subjektive Faktoren wie den Geschmack hinaus anhand verschiedener Faktoren messbar ist. Die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum thematisiert biodynamische Qualität bei Lebensmitteln in einer Online-Tagung.
Der Landwirt Manfred Klett versteht Landwirtschaft als eine künstlerische Beziehungswissenschaft. Die Lebenszusammenhänge im Landbau sind der Schlüssel, um die in ihnen wirkenden Lebewesen zu fördern. Auf diesem Weg wird Landwirtschaft zu einem kulturbildenden Impuls.
Eine Landwirtschaft ohne Pestizide ist möglich. Das zeigt die Praxis der biodynamischen Landwirtschaft. Nach ihrem Start vor rund 100 Jahren hat sie inzwischen auch anspruchsvolle Kulturen wie Obst, Baumwolle, Wein, Kaffee und Bananen erschlossen.
Gesunde Lebensmittel unterstützen Gesundheit, Fehlernährung dagegen kann zu Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes Typ 2 führen. Für Oecotrophologin Jasmin Peschke ist Qualität in der Ernährung eine Haltungsfrage gegenüber Boden, Pflanzen und Tieren.
Um die Versorgung der Menschen sicherzustellen, braucht es Konzepte für den Umgang mit dem Klimawandel, die Förderung biologischer Vielfalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Die biodynamische Landwirtschaft arbeitet multiperspektivisch unter Einbeziehung des Lebendigen und des mitgestaltenden Menschen an einer nachhaltigen Resilienz.
Die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum hat sich zum Ziel gesetzt, dass jeder Mensch an der biodynamischen Agri- und Ernährungskultur teilhaben und sie mitgestalten kann. Das setzt Zugang zu hochwertigem Saatgut, eine fundierte Ausbildung und ein ökologische Landwirtschaft ermöglichendes Umfeld voraus.
Bis heute gibt es keine lückenlose transparente nachhaltige Wertschöpfungskette. Mittels eines ‹impacTrace› erschließt der Standard ‹Economy of Love› die Auswirkungen eines Produkts auf Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Umwelt und damit seinen ‹wahren› Preis. Einer der Initiatoren, Helmy Abouleish, ist Partner der World Goetheanum Association.
Landwirte stehen unter Druck: Der Klimawandel mit unsicheren Ernten, die Bürokratie mit aufwendiger Verwaltung und eine prekäre finanzielle Lage führen zur Sinn- und Überlebensfrage. Der biodynamische Landbau bietet methodisch einen Weg, mit Sinn und Freude in der Arbeit mit der Natur zu leben.
Verlust an Boden und Biodiversität, Verschmutzung von Wasserquellen und Herausforderungen durch das Klima stellen die bisherige landwirtschaftliche Praxis infrage. Das Forschungsprojekt ‹Living Farms› zeigt biodynamische Höfe, die nach Alternativen suchen. Den Anfang macht der Goetheanum-Gartenpark.
An der Kasse wird entschieden, wie die Welt aussieht, bejaht doch der Kauf eines Produkts die Umstände seiner Erzeugung. Ein umwelt- und klimafreundlicher Anbau führt zu wohlschmeckenden Lebensmitteln: Genuss, Gesundheit und Umweltschutz bilden eine Einheit.
Biodynamische Landwirtschaft führt zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und zielt auf die Weiterentwicklung der Landwirtschaft. Die Broschüre ‹Evolving Agriculture and Food› dokumentiert die Beiträge der ersten Tagung zur biodynamischen Forschung am Goetheanum.
Biodynamische Landwirtschaft ist Pionierin im Biolandbau. Darüber hinaus ist sie Vorreiterin beim Entwickeln praxisorientierter Modelle für nachhaltiges und assoziatives Wirtschaften. Einen Überblick vermittelt die Tagung ‹Land Wirtschaft› von 6. bis 9. Februar am Goetheanum.
Die Ernährungswissenschaftlerin Jasmin Peschke fordert mehr Selbstbestimmung im Umgang mit Lebensmitteln: Die Produktionsbedingungen bestimmen Qualität, ökologischen Fußabdruck und Sozialverträglichkeit. Anregungen für eine Auseinandersetzung mit den Qualitäten der Ernährung gibt die Veranstaltung zum Welternährungstag am 16. Oktober in der Freien Gemeinschaftsbank Basel.
Forschungsergebnisse zeigen ein breites Wirkungsfeld der biodynamischen Landwirtschaft: Sie leistet beispielsweise Beiträge zur Erhöhung der Lebensmittelqualität, zur Verbesserung des Tierwohls und zum Klimaschutz.
Die biodynamische Agrikultur zielt auf eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und regt an, den Hof als lebendigen Organismus zu führen. Dabei spielen die Präparate eine zentrale Rolle. Ihrer Herstellung, ihrem Einsatz und ihrer Erforschung ist die internationale Jahrestagung der biodynamischen Bewegung gewidmet.
Der Weinbau ist in Aufbruch: Die Rebe ist geschwächt und dadurch Krankheiten und Schädlingen ausgesetzt; gleichzeitig boomt der biodynamische Ansatz. Seine Wege, praktischen Versuche und Ergebnisse dokumentiert das Buch ‹Biologisch-dynamischer Weinbau›, herausgegeben von Jean-Michel Florin.
Die Uno-Organisation Food and Agriculture Organization (FAO) hat den Welternährungstag am 16. Oktober für einen sorgsamen und gerechten Umgang mit Lebensmitteln ins Leben gerufen. Mitglieder des Sektionskreises Ernährung machen mit kleinen Aktionen auf Ernährungsfragen aufmerksam.
Das Gemeingut Saatgut steht durch Patentierung und Verlust der Agrobiodiversität weltweit unter Druck. Daher fordern die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum und die Getreidezüchtung Peter Kunz in einer Studie die Einführung eines Züchtungspromilles und rechtlich anerkannte Nutzungsgemeinschaften.
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