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Die Herausgeber Edith Lammerts van Bueren und Johannes Kronenberg
Die Herausgeber Edith Lammerts van Bueren (Foto: privat) und Johannes Kronenberg (Foto: Xue Li)

Pressemitteilung -

«Auf der Erde wollen wir leben» >>> Pionierin der Nachhaltigkeit: die Anthroposophie

Goetheanum, Dornach, Schweiz, 24. Oktober 2025

Anthroposophische Perspektiven werden weltweit in Wirtschaft, Pädagogik, Landwirtschaft und Medizin praktiziert und weiterentwickelt. Dafür stehen Marken wie ‹Alnatura› oder ‹Sonett›, ‹Waldorfschule› und ‹Demeter›. Ihre Ansätze sind ein Beitrag für nachhaltige Entwicklung. Das zeigen 75 Autorinnen und Autoren des Kompendiums ‹On the Earth We Want to Live›, das im Verlag Springer Nature erschienen ist.

Nachhaltige Entwicklung ist mehr als ein abstraktes Konzept oder politisches Werkzeug. Das zeigen – teils seit vielen Jahrzehnten – Projekte, Einrichtungen und Unternehmen als Pionierinnen und Pioniere nachhaltiger Entwicklung, eine Disziplin, die sich seit etwa 1972 institutionell etablierte. Zu ihnen gehören biodynamische Höfe, Waldorfschulen, den ganzen Menschen einbeziehende Arztpraxen, ökologische Banken, in sozialer Verantwortung handelnde Firmen sowie eine integrale Wissenschaft vom Lebendigen.

Aus dem komplexen System irdischer Lebenswelten und kosmologischer Beziehungen leiten die Praktikerinnen und Praktiker Verantwortungsbewusstsein für soziale Gerechtigkeit, die ‹Würde der Erde› und die Förderung des produktiven und in Gesamtheiten denkenden Menschen ab. Innere Entwicklungsziele sehen sie als Voraussetzung für äußere Transformation. So wird das Konzept nachhaltiger Entwicklung mit in der Regel ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen durch anthroposophische Gesichtspunkte um kulturell-spirituelle Dimensionen erweitert. Dieser Ansatz versteht die Erde als lebendigen Organismus und die Menschheit als potenzielle Mitgestalterin ihrer Entwicklung.

Johannes Kronenberg und Edith Lammerts van Bueren sehen im Kompendium ‹On the Earth We Want to Live› beispielsweise das Potenzial des Konzepts ‹Dreigliederung des sozialen Organismus› in einer nachhaltigen Wirtschaft, die nicht «in erster Linie durch Vorschriften und Gesetze» oder durch «freien Wettbewerb und Gewinnmaximierung gesteuert» wird, sondern durch «das Prinzip der Solidarität» und «assoziative Organisationsstrukturen, die von der Zivilgesellschaft getragen werden». 27 Pionier-Unternehmungen aus Bereichen wie Medizin, Bildung, soziale Entwicklung, Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung stellen ihre Arbeitsgrundlagen dar, darunter Firmen wie Alnatura, Freie Gemeinschaftsbank Basel, Weleda, Voelkel, Sonett, Stockmar, Eosta & Robin Food Coalition und Odin Foodcoop, soziale Einrichtungen wie Kufunda Learning Village, Monte Azul und die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners, Architekturbüros wie 9graden architectuur und Forschungsinstitute wie The Nature Institute. 18 Autorinnen und Autoren geben unter wissenschaftlichen Perspektiven einen Einblick in die Beiträge der Anthroposophie zur nachhaltigen Entwicklung.

Angesichts der multidimensionalen Krisen bauen Johannes Kronenberg und Edith Lammerts van Bueren weniger auf «ein Instrument der Kontrolle oder ein Labyrinth von Zertifizierungen», vielmehr müsse nachhaltige Entwicklung «zu Taten und Hoffnung inspirieren»: für «eine Erde, auf der wir leben wollen».

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Buch (Englisch) Johannes Kronenberg, Edith Lammerts van Bueren (Editors): On the Earth We Want to Live. Anthroposophy’s Contributions to Sustainable Development, 638 Seiten, Springer Nature, 2025, E-Book (ab November 2025): Gratis-Download; gedruckt (ab November 2025): ca. 59 Franken Web Buchpräsentation auf GoetheanumTV (ab 12. Dezember 2025)

Masterclass und Runder Tisch (Englisch) Emerging Narratives of Sustainable Development. Are we at the end or a new beginning of a socio-ecological era?, 20. November, 13 bis 21 Uhr, Kulturpark Zürich, Schweiz Web

Ansprechpartner Johannes Kronenberg

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Das Goetheanum ist Sitz der weltweit arbeitenden Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und der Anthroposophischen Gesellschaft. Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit ihren elf Sektionen ist in Forschung, Entwicklung, Lehre und der praktischen Umsetzung ihrer Ergebnisse wirksam und wird in ihrer Arbeit durch die Anthroposophische Gesellschaft gefördert.

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