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Cover des Buches ‹Orte der Geistesgegenwart› von Robin Schmidt unter Verwendung des Fotos ‹Threshold  II› von Rachel Whiteread
Cover des Buches ‹Orte der Geistesgegenwart› von Robin Schmidt unter Verwendung des Fotos ‹Threshold II› von Rachel Whiteread

Pressemitteilung -

Geburt einer neuen Kultur. ​Robin Schmidts Essays über Gastfreundschaft und Meditation

Goetheanum, Dornach, 30. März 2017

Geburt einer neuen Kultur
Robin Schmidts Essays über Gastfreundschaft und Meditation

Robin Schmidt lotet in seinem Buch ‹Orte der Geistesgegenwart› Grundlagen für das Verhältnis des Menschen zu sich selbst aus. Der Philosoph, Kulturwissenschaftler und Dozent geht vom Motiv der Gastfreundschaft aus, das ihm als Metapher für die kulturschaffende Kraft der Meditation dient.

Wer einen Gast empfängt, ist offen für das Andere. Gastfreundschaft setzt voraus, dass man eine Beziehung zum Gegenüber aufbaut, von sich selbst absehen kann und gleichsam hinter dem Anderen zurücktritt. Dadurch setzt man sich einer neuen Erfahrung aus und verändert sich. Der Andere als der Fremde wird zum Katalysator für die eigene Entwicklung.

Vom Motiv Gastfreundschaft geht Robin Schmidt zur Selbstreflexion: Es braucht Mut, sich selbst gegenüberzutreten, kann man doch in Einsamkeit verfallen und – um ihr zu entgehen – sich betäuben, sich selbst optimieren, in Wünsche flüchten oder Individualität verweigern; da liegt die Flucht in die digitale Welt als Selbstbestätigungsspiegel nahe. Bleibt man aber ausschließlich bei sich selbst, drohe die ‹Hölle des Gleichen› (Jean Baudrillard).

Das Motiv des Gastes und die Gedanken über das Verhältnis zu sich selbst nimmt Robin Schmidt als Gleichnis für die Meditation. Etwa im Bild, den «Gedanken als Gast im Denken» zu begrüßen und ihn aufzufordern, einzutreten: «Komm, tritt ein. Lasse uns sprechen, wenn du möchtest. Darf ich nach deinem Namen fragen […]?» Der beziehungsweise die Meditierende denkt einen Gedanken, das heißt, er/sie bringt ihn hervor, hält inne (Konzentration), lebt in diesem Gedanken (Kontemplation), wird mit ihm eins (Versenkung) und hört das, was dieser zu einem spricht (Leben in geistiger Wesenheit). Meditation, so Robin Schmidt, sei der neuzeitliche Raum des Adyton, des Allerheiligsten im griechischen Tempel. Aus ihm kann eine neue Kultur hervorgehen: die eines Sich-gegenseitig-Ermöglichens.
(1865 Zeichen/SJ)

Robin Schmidt: Orte der Geistesgegenwart. Essays über Gastfreundschaft,
104 Seiten, Euro 18/Franken 23, Verlag am Goetheanum, Dornach 2017
Lieferbar ab 7. April 2017

Ihre Ansprechpartnerin, auch für Rezensionsexemplare:
Anna S. Fischer, fischer@vamg.ch, Tel. +41 61 706 42 00, www.vamg.ch

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Wolfgang Held

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