Pressemitteilung -
«Wir brauchen eine Entwicklungforschung». Überblick über biodynamische Forschung auf internationaler Tagung
Goetheanum, Dornach, 20. September 2018
«Wir brauchen eine Entwicklungforschung»
Überblick über biodynamische Forschung auf internationaler Tagung
Forschungsergebnisse zeigen ein breites Wirkungsfeld der biodynamischen Landwirtschaft: Sie leistet beispielsweise Beiträge zur Erhöhung der Lebensmittelqualität, zur Verbesserung des Tierwohls und zum Klimaschutz.
Die biodynamische Landwirtschaft zählt zu den Pionieren im ökologischen Landbau: Neue Gemüse- und Getreidesorten werden gezüchtet (Sativa Rheinau; Bingenheimer Saatgut), Verfahren zur Bewertung der Lebensmittelqualität werden praktiziert (Kupferchloridkristallisation), und die Bodenfruchtbarkeit wird durch Einsatz von Kompost und biodynamischen Präparaten verbessert. Auch werden Vorschläge zu neuen Formen des Landbesitzes entwickelt.
Von Anfang an verband biodynamische Landwirtschaft die Praxis mit Forschung. Eines der aktuellen Forschungsprojekte zielte auf die Verbesserung des Tierwohls. Es gehört zu den berührendsten Momenten, wenn die Milchkuh von ihrem Kalb getrennt wird. Mechthild Knösel vom Hof Rengoldshausen (DE), Anet Spengler Neff vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (CH) und Silvia Ivemeyer von der Universität Kassel (DE) suchten nach Lösungen für eine muttergebundene Kälberaufzucht und entwickelten einen Leitfaden, der auch von konventionellen Landwirten nachgefragt wird. Daniel Kusche von der Universität Kassel (DE) zeigte, dass unbehandelte Milch aus biodynamischer Tierhaltung einen höheren Grad an Verträglichkeit bietet als bei Erzeugung durch andere Ansätze. In einem Feldversuch in Indien war messbar, dass durch biodynamische Landwirtschaft mehr Kohlenstoff als durch andere Ansätze im Boden gebunden und somit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
In 100 Beiträgen wurde den 180 Teilnehmenden bei der ersten internationalen Tagung zu biodynamischer Forschung von 5. bis 8. September am Goetheanum von den auf Höfen und an Hochschulen geleisteten Arbeiten berichtet. Jean-Michel Florin, Co-Leiter der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum: «Die biodynamische Forschung arbeitet mit wissenschaftlichen Methoden und ist offen für neue Ansätze. Wir brauchen neben einer Nachweis- auch eine Entwicklungsforschung, um an den konkreten Fragen der Landwirte anzuknüpfen.»
(2101 Zeichen/SJ, v2)
Tierwohl (Mutterkuh und Kalb): shop.fibl.org/chde/1660-mother-bonded-calf-rearing.html Neue Methoden der Forschung www.sektion-landwirtschaft.org/home/biodynamische-landwirtschaft/forschung-und-entwicklung Dokumentation Präparate mit Beitrag von Jürgen Fritz www.sektion-landwirtschaft.org/fileadmin/landwirtschaft/Tagung_2018/Landwirte-Tagungsdoku-2018_w.pdf
Ihre Ansprechpartner:
Verena Wahl, Tel. +41 61 706 42 11, verena.wahl@goetheanum.ch
Jean-Michel Florin, Tel. +33 78 402 64 64, jean-michel.florin@goetheanum.ch
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