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Cover unter Verwendung eines Fotos von Bruno Sandkühler: Horus und Seth verknüpfen Papyrus und Lotus / Am Thron einer Statue des Königs Sesostris I.
Cover unter Verwendung eines Fotos von Bruno Sandkühler: Horus und Seth verknüpfen Papyrus und Lotus / Am Thron einer Statue des Königs Sesostris I.

Pressemitteilung -

Der Atem Ägyptens. Vernissage zum Buch von Bruno Sandkühler über das altägyptische Motiv Sema tawy

Goetheanum, Dornach, 19. September 2017

Der Atem Ägyptens
Vernissage zum Buch von Bruno Sandkühler über das altägyptische Motiv Sema tawy

Der Orientalist Bruno Sandkühler erschließt in seinem Buch ‹Lotus und Papyrus› das von ihm ausführlich erforschte altägyptische Motiv ‹Vereinigung der Beiden Länder› (Sema tawy). Er geht davon aus, dass das in Bildern, Festen und Tempelbauten nachweisbare Motiv zentral für die altägyptische Denkweise ist.

Die Reichseinigung lässt sich zunächst politisch auf die beiden Landesteile beziehen: das von toter Wüste geprägte Oberägypten und das vom grünen Nildelta geprägte Unterägypten. Die Aufgabe des Pharaos gleicht dem Lauf des Nils – er hat beide Landesteile zusammenzuhalten. Wird sie metaphysisch verstanden, eröffnen sich weitere Deutungsebenen, insbesondere der Umgang mit den Prinzipien Polarität und Mitte. Der Mythos von der Auseinandersetzung zwischen Seth und Osiris, Elemente im Sedfest und in Königsweihe und -krönung sowie in weiteren altägyptischen Kulturelementen enthalten Varianten des Motivs Sema tawy. Bruno Sandkühler zeigt, wie sich darin das altägyptische Weltverständnis ausspricht.

Auf diese Weise weckt er Verständnis für die altägyptische Denkweise und klärt Widersprüche auf; wo Unsicherheiten bestehen, benennt er sie und lässt sie stehen. Er geht davon aus, dass den religiösen Inhalten geistige Erfahrungen zugrunde liegen und bezieht andere Sichtweisen mit ein. Geht man von der Möglichkeit transzendenter Erfahrungen aus – und wäre es als Arbeitshypothese –, lassen sich Motive und Widersprüche anders lesen: In einer schöpferischen Bildewelt gelten andere Gesetzmäßigkeiten als für eine abgeschlossene Erscheinungswelt. Dass Götter verschwinden, neue Gestalt annehmen, sich vervielfachen, mal in männlicher, mal in weiblicher Erscheinungsweise auftreten, unterschiedliche, auch gegensätzliche Eigenschaften annehmen, ist für eine von Metamorphosen geprägte Welt stimmig. «Die ganze Religion des Alten Ägypten kreist um Werden, Vergehen und erneutes Werden», stellt Bruno Sandkühler fest.
(1920 Zeichen/SJ)

Bruno Sandkühler: Lotus und Papyrus. Der Atem Ägyptens,
200 Seiten, Euro 58/Franken 72, Verlag am Goetheanum, Dornach 2017
Buch-Vernissage mit Bruno Sandkühler, 26. September 2017, 19:30 Uhr, Buchhandlung am Goetheanum, Eintritt frei
Ihre Ansprechpartnerin, auch für Rezensionsexemplare:
Anna S. Fischer, fischer@vamg.ch, Tel. +41 61 706 42 00, www.vamg.ch

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Wolfgang Held

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Pressekontakt Beauftragter für Kommunikation

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