Direkt zum Inhalt springen
Kulturtagung ‹Der Atem Ägyptens› (Motiv: Decke von Dendera, Foto: Bruno Sandkühler)
Kulturtagung ‹Der Atem Ägyptens› (Motiv: Decke von Dendera, Foto: Bruno Sandkühler)

Pressemitteilung -

Spiegelung der altägyptischen Kultur in der Gegenwart. ​Kulturtagung ‹Der Atem Ägyptens›

Goetheanum, Dornach, 30. Januar 2018

Spiegelung der altägyptischen Kultur in der Gegenwart
Kulturtagung ‹Der Atem Ägyptens›

Ob in Amerika, Europa oder Asien – Ägypten ist Thema von Vereinen und neu-ägyptischen Religionen, in Internet-Foren und Publikationen. Die Gründe dafür sehen der Orientalist Bruno Sandkühler und die Kulturwissenschaftlerin Christiane Haid in einem tiefliegenden persönlichen Bezug zur altägyptischen Kultur.

Die Faszination der altägyptischen Kultur zeigt sich in äußeren Zitaten wie der Glaspyramide vor dem Pariser Louvre sowie in einer intensiven Auseinandersetzung und Identifikation mit dieser Zeit. Um dieses Phänomen besser zu verstehen, kann man auf die Wiederkehr von Kulturimpulsen achten. Solche «Spiegelungen» (Rudolf Steiner) helfen dabei, aufmerksamer zu werden für das, was Geschichte und individuelles menschliches Leben gestaltet. Fragt man Bruno Sandkühler nach Beispielen, weist er auf den enormen technischen Fortschritt hin: «Es gab damals eine unglaubliche Meisterschaft in der Materialbearbeitung, die bei der Herstellung eines Obelisken weder vor der Härte des Granits noch vor den Problemen des Transports und dem Aufstellen eines mehr als 300 Tonnen schweren Objekts zurückschreckte, die zu filigransten Gold- und Silberschmiedearbeiten führte und in große Sorgfalt den Körper zu erhalten strebte.» Einen Bezug zu heute sieht er beispielsweise in hochentwickelten Praktiken wie Organtransplantation und Aufbewahren von Eizellen und Spermien für eine spätere Befruchtung.

Darüber hinaus deutet Bruno Sandkühler das Phänomen neuägyptischer Religionen, «deren Mitglieder sich – wie Teilnehmende entsprechender Internet-Foren – altägyptische Namen geben», als Bedürfnis nach einer Auseinandersetzung mit dieser Zeit. Für Christiane Haid zeigt sich darin der in einer tieferen Schicht liegende persönliche Bezug: «Wir erleben uns als ein Wesen, das nicht erst jetzt seine Existenz begann, sondern Erfahrungen in früheren Kulturen gesammelt hat und nach Selbsterkenntnis und Identitätsbildung strebt.» Wie die Impulse produktiv in der Gegenwart werden, zeigt das Wirken der von Ibrahim Abouleish 1977 gegründeten sozialen Unternehmung Sekem bei Kairo.

(2069 Zeichen/SJ)

Kulturtagung: ‹Der Atem Ägyptens. Spiegelungen – gegenwärtige Vergangenheit und zu erlösende Zukunft›, 2. bis 4. Februar 2018, Goetheanum, www.goetheanum.org/8671.html.
Buch: Bruno Sandkühler: Lotus und Papyrus. Der Atem Ägyptens, 200 Seiten, Euro 58/Franken 72, Verlag am Goetheanum, Dornach 2017

Ihre Ansprechpartnerin:
Christiane Haid, Tel. +41 61 706 43 31, christiane.haid@goetheanum.ch

Links

Themen

Kategorien


Das Goetheanum ist Zentrum eines weltweit tätigen Netzwerks spirituell engagierter Menschen. Als Sitz der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft dient es dem Austausch über spirituelle Fragen und der Fortbildung auf künstlerischem und wissenschaftlichem Feld.

Kontakt

Sebastian Jüngel

Sebastian Jüngel

Pressekontakt Stabsstelle Kommunikation 0041/617064463
Wolfgang Held

Wolfgang Held

Pressekontakt Beauftragter für Kommunikation

Zugehörige Meldungen