Direkt zum Inhalt springen
Küche des Sonnenhofs Arlesheim (Foto: Heinz Fendrich)
Küche des Sonnenhofs Arlesheim (Foto: Heinz Fendrich)

Pressemitteilung -

«Eine Mahlzeit ist ein Gemeinschaftsprozess». Charta für die Gemeinschaftsverpflegung

Goetheanum, Dornach, Schweiz, 27. Februar 2020

«Eine Mahlzeit ist ein Gemeinschaftsprozess»
Charta für die Gemeinschaftsverpflegung

Großküchen haben oft einen schlechten Ruf. Mensaessen muss billig sein. Für eine Wertschätzung der Prozesse rund um Anbau, Produktion, Zubereitung und Verzehr von Lebensmitteln setzt sich der Ernährungskreis für Küchenprofis in seiner Charta für die Gemeinschaftsverpflegung ein.

«Was wir heute in manchen Einrichtungen sehen – leider immer wieder auch in Pflegeeinrichtungen – ist ein Trauerspiel, weil am Essen gespart wird», hat Jasmin Peschke beobachtet. Sie leitet den Fachbereich Ernährung der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum. «Ernährung ist mehr, als etwas zu essen», sagt die promovierte Oecotrophologin. Es gehe um eine schmackhafte und abwechslungsreiche Verpflegung, um hochwertige Kost und schonende Zubereitung. 

«Die Qualität unserer Lebensmittel hängt von vielen Faktoren ab: vom Saatgut, vom Boden, vom Anbau, vom Zeitpunkt der Ernte, von Lagerzeiten sowie von Verarbeitungsmethoden», so Jasmin Peschke. Daher haben mit ihr nun elf Expertinnen und Experten für Ernährung mit Erfahrungen in anthroposophisch orientierten Arbeitsfeldern öffentlich Stellung bezogen. Mit ihrer Charta für die Gemeinschaftsverpflegung setzen sie ein Zeichen für eine gesunde und gesundende Ernährung mit Genuss – gerade weil der Kochalltag in der Gemeinschaftsküche oft stressig ist. 

Einer der Erstunterzeichner ist Heinz Fendrich. Der Küchenchef des Sonnenhofs Arlesheim, Schweiz, betont, dass auch Haltung und Stimmung, die beim Kochen gepflegt werden, zur Qualität der Speisen beitragen. Daher sind ihm und weiteren Küchenchefs und Ernährungswissenschaftlerinnen wichtig, dass Köchinnen und Köche sowie ihre Küchenhelferinnen und -helfer den Lebensmitteln achtsam begegnen und die Essensteilnehmenden einbeziehen – auch um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Letztlich obliegt es allen, darauf zu achten, Mahlzeiten regelmäßig und rhythmisch zu verzehren. «Dazu gehört auch eine entspannte und bewusst gestaltete Atmosphäre beim Essen», hält die Charta fest.

«Eine Mahlzeit ist ein Gemeinschaftsprozess vor, während und nach der Aktivität in der Küche», fasst Jasmin Peschke zusammen.
(2098 Zeichen/SJ)

Charta für die Gemeinschaftsverpflegung Web www.sektion-landwirtschaft.org/fileadmin/SLW/Arbeitsfelder/ernaehrung/Gemeinschaftsverpflegung/Charta_Gemeinschaftsverpflegung_DE.pdf (auch auf Englisch, Französisch, Italienisch)

Ansprechpartnerin Jasmin Peschke, jasmin.peschke@goetheanum.ch

Links

Themen

Kategorien


Das Goetheanum ist Sitz der weltweit arbeitenden Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und der Anthroposophischen Gesellschaft. Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft mit ihren elf Sektionen ist in Forschung, Entwicklung, Lehre und der praktischen Umsetzung ihrer Ergebnisse wirksam und wird in ihrer Arbeit durch die Anthroposophische Gesellschaft gefördert.

Kontakt

Sebastian Jüngel

Sebastian Jüngel

Pressekontakt Stabsstelle Kommunikation 0041/617064463
Wolfgang Held

Wolfgang Held

Pressekontakt Beauftragter für Kommunikation

Zugehörige Meldungen

Apfel am Baum (Foto: CC0 Creative Commons via pixabay com)

Der Biss in den Apfel bestimmt noch heute die Zukunft der Erde. ​Auseinandersetzung mit Lebensmittelqualitäten zum Welternährungstag

Die Ernährungswissenschaftlerin Jasmin Peschke fordert mehr Selbstbestimmung im Umgang mit Lebensmitteln: Die Produktionsbedingungen bestimmen Qualität, ökologischen Fußabdruck und Sozialverträglichkeit. Anregungen für eine Auseinandersetzung mit den Qualitäten der Ernährung gibt die Veranstaltung zum Welternährungstag am 16. Oktober in der Freien Gemeinschaftsbank Basel.

Jasmin Peschke, Leiterin der Koordinationsstelle für Ernährung in der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum

Neu: Koordinationsstelle für Ernährung am Goetheanum

Goji-Beeren aus China, Chia-Samen aus Mittelamerika, Moringa-Pulver aus Indien – Ernährung vegan oder kohlenhydratarm? Mit der Koordinationsstelle für Ernährung wird Jasmin Peschke in der Sektion für Landwirtschaft Grundlagen zum Verständnis der Zusammenhänge des persönlichen Ernährungsverhaltens schaffen, das individueller und verantwortungsbewusster geworden ist.