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Till Wagner (Stiftung Verantwortungseigentum) erhält von Christian Sigmund (wildplastic) einen Mitgliedsantrag
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Pressemitteilung -

Ein Unternehmen ist keine Ware. ‹Verantwortungseigentum› soll einfacher umsetzbar sein

​Goetheanum, Dornach, Schweiz, 9. Januar 2020

Ein Unternehmen ist keine Ware
‹Verantwortungseigentum› soll einfacher umsetzbar sein

Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer wollen Eigentum neu denken. Kleine und große Unternehmen sowie Start-ups haben unter Beteiligung des Leiters der Sektion für Sozialwissenschaften am Goetheanum, Gerald Häfner, einen Gesetzentwurf für Verantwortungseigentum erarbeitet.

«Oft kaufen Investoren, die mit Mitarbeitenden und Tätigkeitsfeld nichts zu tun haben, Firmen, Krankenhäuser, Schulen und pressen sie aus – zur eigenen Reichtumsmehrung», so Gerald Häfner. Deshalb will eine wachsende Anzahl an Unternehmerinnen und Unternehmern ihre Firma so aufstellen, dass sie unabhängig bleibt und nicht wie eine Ware gehandelt werden kann. «Doch solche Rechtsformen stehen bislang nicht zur Verfügung.» 

Unternehmen sind heute per Rechtsform eine Sache. «Ein Unternehmen ist aber ein soziales Gebilde aus Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden und nicht ein beliebiges Handelsgut», so Gerald Häfner weiter. Der Vorschlag für eine neue Rechtsform ‹Verantwortungseigentum› sieht vor, Eigentumsrechte so zu fassen, dass das Kapital langfristig dem Unternehmen als sozialem Zusammenhang und zur Erfüllung seines Zweckes dient. Mitinhaber wie Aktionäre können Kapital einbringen und wieder herausziehen – Stimmrechte und Gewinn verbleiben aber im Unternehmen. Pioniere in diesem Bereich sind Firmen wie Zeiss und Bosch. Auch Unternehmen wie Alnatura, Ecosia, Sonett, Wala und Weleda gehen in diese Richtung, müssen aber mangels geeigneter Rechtsform oft Hilfskonstruktionen anwenden. 

Seit 2016 wurde unter Mitwirkung von Gerald Häfner ein Vorschlag für eine Rechtsform für ‹Verantwortungseigentum› entwickelt. Nach der Eigentumskonferenz 2018 gründeten Ende 2019 über 30 Unternehmen die Stiftung Verantwortungseigentum in Berlin. Anwesend waren auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. 

Die Stiftung Verantwortungseigentum setzt sich für rechtliche und politische Rahmenbedingungen ein, fördert Forschung zu diesem Unternehmenstypus und sorgt für eine Vernetzung der Unternehmen. Laut Stiftung gibt es in Deutschland über 200 Unternehmen mit rund 1,2 Millionen Mitarbeitenden und 270 Milliarden Euro Umsatz, die einen Verkauf einschränken und das Eigentum im Unternehmen sichern wollen.
(2208 Zeichen/SJ)

Ansprechpartner Sektion für Sozialwissenschaften
Gerald Häfner, sektionsbuero@goetheanum.ch

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Sebastian Jüngel

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Wolfgang Held

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